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Foto: B.Redmann |
Aktuell wird vieles diskutiert rund um das Thema "Arbeit". So sprechen wir über die Veränderung der Arbeitswelt und in diesem Zusammenhang über "Neues Arbeiten" oder neue Arbeitsformen. Wir sprechen hier oft darüber, was wir als Mensch und als Mitarbeiter "wirklich, wirklich wollen". Und wir sprechen auch davon, wie sich Unternehmen organisieren sollen, damit es mit dem Erfolg und der Zusammenarbeit noch besser wird.
Es gibt viel Buntes zum Thema "Arbeit" zu berichten. Doch was bedeutet Arbeit und Karriere eigentlich für den einzelnen?
Wikipedia sagt: "Die Karriere oder berufliche Laufbahn (von französisch carrière) ist die persönliche Laufbahn eines Menschen in seinem Berufsleben. In der betrieblichen Personalarbeit versteht man unter Karriere "jede betriebliche Stellenfolge einer Person im betrieblichen Stellengefüge. Seit den 1990er Jahren wird in der Karriereforschung davon ausgegangen, dass Karrieren verstärkt - wenn nicht sogar überwiegend - jenseits organisatorischer Grenzen stattfinden.
Früher - das heißt - als ich anfing als Schülerin zu jobben - da war Karriere ganz klassisch und klar als beruflicher, finanzieller und damit auch als gesellschaftlicher bzw. sozialer Aufstieg definiert: Vom Azubi zum Bankdirektor. Man fängt klein an und hört groß auf. Und wer ganz oben angekommen war, musste sich nichts mehr sagen lassen, sondern "hatte das sagen" und konnte seine Vorstellungen frei verwirklichen.
⇒ Karriere war klar "groß und oben".
Als ich dann mit dem Studium fertig war, ging es in meiner Generation überwiegend darum, dass "frau" erst mal was schafft, ihr Können unter Beweis stellt und möglichst viel bis Mitte 30 erreicht, um sich danach erst dem Thema Familienplanung widmen zu können.
⇒ Karriere war hier "viel und gleichzeitig".
Heute erlebe ich als Dozentin Studierende viel "lockerer": Wenn Familie ansteht, dann wird sie "gemacht", wenn sich ein guter Job ergibt, wird dieser angenommen. Eine lukrative Tätigkeit wird nicht mehr um jeden Preis gemacht - überhaupt wird nicht alles "um jeden Preis gemacht".
⇒ Karriere ist gefühlt "relativ".
Was ist aus der "guten klassischen Karriere" geworden? Hat sie heutzutage noch eine Bedeutung für uns heute? Und wenn ja, welche? Oder gibt es heute verschiedene Karrierebegriffe, die gleichwertig nebeneinander stehen? Existiert der Karrierebegriff überhaupt noch oder hat der Karrieregedanke als Leitkonzept vielleicht sogar den Weg in private Dimensionen gefunden?
Eine persönliche "Studie" zum Thema Karriere
Ich wollte mich einmal bewusst weg von irgendwelchen Studien bewegen sondern mich haben hier ganz konkrete, lebendige Menschen interessiert. So ist die Idee zu diesem Beitrag entstanden: eine bunte Palette aus Impulsen, Meinungen, Ansichten rund um das ganz persönliche Thema:
Was bedeutet Karriere für
mich?
Was bedeutet Karriere in
der heutigen Zeit?
So lauteten die zwei Kern-Fragen an meine Interviewpartner, die sich alle in ganz unterschiedlichen, eigenen Lebenssituationen befinden und die all, ihre ganz individuelle Sicht auf "ihre" Karriere haben. Gefragt habe ich alle, die mir gerade "begegnet" sind in meinem Alltag. Die folgenden drei waren die ersten, die sich bereit erklärt haben, hier mitzumachen. Sicherlich ist dies keine wissenschaftliche Erhebung. Das ist auch gar nicht die Absicht. Mir geht es hier darum, Erfahrungen zu teilen, vielleicht den ein oder anderen Impuls zu bekommen und einfach mal den zutiefst menschlichen Aspekt von diesem abstrakten Begriff uns etwas näher zu bringen... und vielleicht damit zu eigenen Gedankengängen dazu, was denn "Karriere für mich bedeutet" einzuladen oder gar darüber miteinander ins Gespräch zu kommen. Und damit vielleicht auch die vielen Diskussionen um "neues Arbeiten" wieder etwas konkreter zu machen, nämlich zu schauen, wo hier eigene Vorstellungen liegen und was uns oder mir denn wirklich, wirklich wichtig ist.
Karriere aus dem Blickwinkel eines "Azubi´s":
Der erste Beitrag ist von Angelo, nicht nur weil sein Name mit "A" anfängt, sondern auch weil er gerade erst in´s Berufsleben gestartet ist und vor knapp zwei Monaten seine Ausbildung begonnen hat:
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Foto: A. Voßen |
Karriere ist
für mich….
„Karriere bedeutet für mich, in der Berufslaufbahn,
die für einen selbst die richtige ist, möglichst viel zu erreichen. Um Karriere
zu machen, ist für mich persönlich wichtig, alles mitzunehmen, was einem auf
dem Weg angeboten wird. Karriere mache ich aus meiner Sicht dann, wenn ich mich nicht nur
während der Arbeitszeit im Büro mit den Themen beschäftigt, sondern auch viele
Gelegenheiten zum Lernen wahrnehme. Z.B. Schulungen oder Trainings, die für
jeden verfügbar sind. Karriere kann ich nur dann machen, wenn ich es wirklich
will, sprich lernwillig bin und Chancen nutze. Eine gute Karriere kann so
laufen, dass ich immer erfolgreicher werde, aber das ist meiner Meinung nach
nicht essentiell für eine erfolgreiche Karriere. Erfolgreich ist eine Karriere für
mich dann, wenn ich an dem Punkt angelange, an dem ich mit meiner Position
glücklich und zufrieden bin. Natürlich spielt es vielleicht auch eine Rolle,
dass ich in der Lage bin, mich selbst, und irgendwann eine Familie zu
versorgen. Das Wesentliche für meine Karriere oder besser für meine
erfolgreiche Karriere ist jedoch für mich etwas ganz persönliches: wenn ich
lächelnd den Arbeitsplatz betreten und abends wieder verlassen kann und wenn
ich eine Tätigkeit mache, von der ich nicht bereue, dass ich mich für sie
entschieden habe. Karriere spielt, wie ich finde, eine bedeutende Rolle im
Leben, denn ich finde, meine Arbeit macht einen großen Teil meines Lebens aus
und nimmt viel Zeit ein. Eine für mich gute und glückliche Karriere trägt somit
zu einem glücklichen und zufriedenen Leben bei. „
Karriere in der
heutigen Zeit bedeutet….
„In der heutigen Zeit verstehen unter Karriere meiner
Meinung nach viele, dass sie sich immer weiterbilden müssen. Um eine gute
Karriere zu haben, muss man immer besser sein als die anderen. Dies fördert,
wie ich finde, einen Leistungsdruck, der teilweise auch schon in der Schule bis
ins unermessliche spürbar ist. Viele werden dadurch – eben weil sie immer
besser werden wollen - gestresst und unzufrieden. Sie verbinden Arbeit und
Karriere dann mit Anstrengung und nicht mehr mit Freude und Zufriedenheit.
Persönlich habe ich den Eindruck, dass viele Leute der jüngeren Generationen
Karriere falsch auffassen. Denn Karriere sollte Zufriedenheit spenden, und
nicht Unzufriedenheit. Wenn man sich weiterbilden möchte und auch die
Möglichkeit dazu hat, ist es gut, dies zu nutzen. Auf der anderen Seite, ist es
auch gut, ab und zu mal inne zu halten und zu schauen, ob es mich wirklich glücklicher macht, noch nach weiteren Sternen zu greifen. Gerade dann, wenn ich schon einen ganzen Beutel voller Sterne habe und das Gewicht dieses Beutels so hoch
ist, dass ich ihn gerade noch so tragen kann. Denn mehr ist nicht immer gleich besser,
manchmal reicht weniger um zufrieden mit sich und seiner Karriere zu sein. Das
ist bei jedem sicherlich anders und das ist auch gut so. Letztendlich glaube
ich, sobald man zufrieden ist, hat man eine gelungene Karriere hinter sich. „
Karriere in der Lebensmitte
Wie sieht die Sicht auf Karriere in der "so ungefähren" Lebensmitte aus? Ich wollte es wissen und habe Tobias gefragt, Jahrgang ´74 und mitten drin im beruflichen Wirken:
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Foto: T.Illig |
Was Karriere nicht für mich ist....
"Karriere
ist für mich (Jahrgang 1974) ein selbstbezogenes Konzept der eigenen
beruflichen Entwicklung, die nach immer besser bezahlten und immer
statusträchtigeren Stellen Ausschau hält. Es geht meist um das eigene
Fortkommen und Auskommen, garniert mit Boni, Dienstwägen und schicken Statussymbolen.
Deshalb mag ich den Begriff auch nicht, weil ich ihn negativ konnotiere. Denn,
was davon bleibt bestehen? Es ist doch nur oberflächliche Kosmetik, die einem
zwar das Leben augenscheinlich versüßen kann, aber auf Dauer glücklich machen
andere Sachen. Die freudsche Penisneid-Interpretation des „Ich hab den Größten“
(„Mein Haus, mein Pferd, mein Auto!“...) bringt Männer auf interessantes Balz- und
Dominanzgehabe, nur um Profilsucht zu befriedigen oder den
Minderwertigkeitskomplex zu kompensieren. Mit echter Charaktersubstanz hat das
nichts zu tun. Bei Frauen ist es dann das „Schneewittchen-Syndrom“: wer ist die
Schönste (und Raffinierteste, und Cleverste, und Lieblichste, und Tougheste ...)
im ganzen Land. Dabei wissen wir doch alle, dass soziale Vergleiche nur
unglücklich machen. Das also darf „Karriere“ für mich nicht sein. "
Was ist es denn dann für Dich?
"Ich
nenne es lieber „Biographie“. Schließlich geht es nicht nur um berufliche
Belange, sondern auch ums Privatleben. Mittlerweile. Zum Glück. Das ganze Leben
macht eine Identität aus, nicht nur, der berufliche Status oder die
Zugehörigkeit zu einer bestimmten Berufsgruppe. Der Karrierebegriff hat sich in
den letzten Jahren – sehr markant mit der Generation Y – gewandelt. Das, was
ich oben beschrieben habe, gilt zwar nicht mehr so intensiv für alle. Das
Leitmotiv bleibt dennoch stark und präsent – auch für Generation Y. Daneben
sind aber deutlich mehr andere, alternative Werte getreten. „Karriere“ soll
heute Sinn machen. Man möchte etwas zur Gesellschaft, zur Welt beitragen und
nicht sinnlos einem Job nachgehen. Man möchte Beruf von Privatleben klar
abgrenzen, weil man von einem gesunden Privatleben auch profitieren will – und
erstaunlich für die typischen Karrieristen – auch berufliche Abstriche in Kauf
nimmt, um Beruf und Privatleben irgendwie zu harmonisieren."
Was glaubst Du, bedeutet Karriere dann in der heutigen Zeit?
"Da
hat sich also schon ein Wandel vollzogen, den ich für den Karrierebegriff sehr
interessant finde. Besonders einleuchtend fand ich die Dreiteilung in Job,
Karriere und Berufung, wie sie die Michiganer Schule rund um Kim Cameron lehrt.
Seinen Ursprung hat das Modell aus der Positiven Psychologie von Martin
Seligman (und davor waren es die Griechen!), dem Vater der Glücksforschungbewegung
und Positiven Psychologie. Unter Job subsummiert man sämtliche Berufe, mit
denen man eben Geld verdient und sein Überleben sichert. Das wäre vielleicht in
der Maslowschen Pyramide eher unten angesiedelt. Ein bisschen höher kommen
Selbstverwirklichungstendenzen dazu: Die Karriere verfolgt opportunistische
Ziele, sucht das Beste für sich selbst und die Organisation. Die höchste
moralisch-ethisch zu erreichende Stufe ist die der Berufung (engl. Calling).
Mutter Theresa steht für diese Form meist Pate, weil es nicht um
egozentrisch-hedonistische Ziele geht, sondern um über sich selbst
transzendierende Sinnkategorien, die man mit seinem Leben, nicht nur seinem
Beruf ausübt."
Können alle Karriere machen?
"Natürlich
soll man auch bei aller idealistischen Vorstellung den Ball flach halten und
die Kirche im Dorf lassen. Jeder Beruf hat angenehme Seiten und mitunter auch
sehr unangenehme Seiten. Auch im Berufungsmodus gibt es eher aufreibende
Aufgaben oder langweilige Routinen, die eben gemacht werden müssen. Ob man das
nun delegieren kann oder nicht, sie sind Bestandteil des Pakets, das man damit
gekauft hat. Auch die Karriere oder der Job haben positive und negative Seiten.
Insofern verstehe ich viele, die sich eben nicht in einer Karriere
selbstverwirklichen können oder viele, die eben nicht in einer Berufung
komplett aufgehen können, sondern am Fließband wenig anspruchsvolle
Routineaufgaben vollziehen müssen, um für ihren Unterhalt zu sorgen. Vieles von
dem Karriere-Gedöns ist nur elitäres Gehabe, mit dem ein Großteil der
Bevölkerung nichts anfangen kann, weil dieser Teil der Gesellschaft sich selbst
eben nicht selbstverwirklichen kann, sondern abhängig beschäftigt ist."
Tue, was Du wirklich, wirklich tun willst...
"Einen
interessanten Gedanken hat für mich die New-Work-Philosophie von Bergmann in
die Diskussion gebracht. Seine Zukunft-der-Arbeit-Philosophie ist u.a. dadurch
geprägt, dass Menschen ihre Lebensmittel, Güter und Produkte smart produzieren
lassen (von Maschinen) und sich selbst durch ein – so die politische
Weiterführung – bedingungsloses Grundeinkommen sichern. Wenn Geld, bzw. das
Jagen um Geld und das Sorgen um Geld, nicht mehr den zentralen Stellenwert hat,
geht man entspannter an sein Leben heran und darf sich ernsthaft die Frage
stellen, was man nun mit seiner Lebenszeit anfangen will. Wenn man also sozial
gesichert ist, braucht man Betätigungs- und Bestätigungsfelder, die Sinn
machen, zu eigenen Stärken passen und dem Gemeinwohl zugute kommen. Deshalb
lohnt sich immer die biografische Frage: Was, wenn Geld keine Rolle spielt,
würde ich wirklich, wirklich gerne tun? Eine interessante Perspektive."
Karriere im letzten Drittels des Berufslebens
Doris ist schon lange "im Geschäft". Geboren im Jahr 1955 startete sie mit ihrer beruflichen Laufbahn im Jahr 1955. Wie stellt sich Karriere für sie dar?
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Foto: D. Weidinger |
Karriere früher und heute für mich...
"Das Wort „Karriere“, lateinisch carrus
„Wagen“, bedeutet dem Sinn nach
“Fahrstraße“. Und Straßen führen bergauf
und bergab, es gibt Haupt- und auch Neben- und nicht zu vergessen Seitenstraßen,
genau wie bei der beruflichen Laufbahn:
Musterlebenslauf und atypische Karrieren.
Als ich mir damals Gedanken gemacht habe, welchen
Berufsweg ich einschlagen möchte, hatten wir nicht das breite Angebot an
Informationsmöglichkeiten wie es Schülern heute zur Verfügung steht. Es gab
keine Infoveranstaltungen, Berufsmessen oder gar das Angebot, an Schnuppertagen
oder im Rahmen eines Praktikums hinter die Kulissen des Unternehmens schauen zu
dürfen. Beeinflusst durch den Freundeskreis begann meine Straßenkarte / mein
beruflicher Lebenslauf mit einer
mehrjährigen Ausbildung und anschließender Tätigkeit im öffentlichen Dienst,
welche von starren Hierarchien sowie planbaren und überschaubaren Aufstiegswegen
geprägt war, kurz „Beamtenlaufbahn“.
Im Laufe meiner Entwicklung musste ich in
verschiedenen sozialen Umfeldern
verschiedenen Rollen gerecht werden – Beruf, Freizeit, Mutter… Sukzessive
veränderte sich meine Motivation in meinem persönlichen und beruflichen Denken.
Zu Beginn haben mich der wirtschaftliche und soziale Aufstieg angespornt, doch
immer mehr stand die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben an erster Stelle.
Nach einer mehrjährigen beruflichen Auszeit, in der ich
meine Rolle als Mutter genießen und
neben dieser Verantwortung der eigenen und gemeinsamen Freizeitgestaltung viel
Raum geben konnte, kehrte ich in Teilzeit in den öffentlichen Dienst zurück. Wenn
man bedenkt, dass zu Beginn meiner Karriere beim Arbeitsamt noch 14-tägig das
Arbeitslosengeld für jeden einzelnen Leistungsempfänger mittels Lochkarte und
dickem, weichen Bleistift angewiesen wurde, hatte zwischenzeitlich der
Fortschritt Einzug gehalten – die Bearbeitung eines Antrages auf Leistungen
erfolgte am PC und die monatlichen Überweisungen wurden automatisch angestoßen!
Fluch und Segen eines neuen Zeitalters, doch Flexibilität war immer noch nicht
gefragt und Individualität passte nicht zu den starren Vorschriften. Die
Berufswahl und die sich daraus ergebenden Verhaltensmuster entsprachen nicht
meinem Drang nach Eigeninitiative und beruflicher und persönlicher
Selbstverwirklichung.
Ein mutiger Schritt, ein Umbruch, ein Neuanfang – nach 15
Jahren verlasse ich das sichere Fahrwasser und springe ins kalte Wasser,
tausche sichere Beamtenlaufbahn gegen Handlungs- und Entscheidungsfreiheit bei
einer Wirtschaftsförderungsgesellschaft, klein aber mit intensiven Kontakten zu
den Vereinigten Arabischen Emiraten und den USA. Freiheit!
Die Arbeitsabläufe waren neu, den Umgang mit der Technik
musste ich Schritt für Schritt verstehen und lernen und die Freiheit bedeutete
unter anderem Kampf auf der Karriereleiter. Die Betreuung und Begleitung von
Geschäftspartnern schrie förmlich nach einem „Benimmseminar“ – chinesisch mit
Stäbchen essen, Rangfolge beim Grüßen … Nach einer intensiven Eingewöhnungsphase
überwogen die Vorteile – eigene Ideen haben und auch noch umsetzen dürfen.
Bildungsurlaube und Fortbildungskurse machten mir den PC, den Fernschreiber(!)
und das Thermofax(!) zum Freund und der Innovation stand nichts mehr im Wege.
In der Lebensmitte angekommen wurde mir bewusst, nicht
jeder Beruf, jede Branche, jeder Job ist für jede Lebensphase richtig. Der
berufliche Neustart in einem Alter um die 40 ist beschwerlich, früher wie
heute. Doch das Motto „höher, weiter, schneller“ passte irgendwie nicht mehr zu
mir, nicht Karriereplanung sondern persönliche Weiterentwicklung waren mir
wichtig. Hätte ich, was ich heute weiß, schon zu Beginn meines Berufslebens
gewusst, viele Entscheidungen wären anders ausgefallen.
Ich begann, Karriere als den Versuch anzusehen, mir eine
Identität aufzubauen, weg von einem klar strukturierten Lebenslauf mit den
Entwicklungsphasen Kindheit, Beruf, Familie, Rente hin zu alternativen und
intuitiven Entscheidungen. In der damaligen Zeit revolutionär. Heute wissen
viele Unternehmen diese „krummen“ Lebensläufe zu schätzen, zeugen sie doch von Individualität,
Kreativität, Flexibilität und Verantwortungsbewusstsein.
Meine Entscheidung meine Lebens - Erfahrung, mein
Engagement und eine ungestillte Neugier bei VEDA Group einzubringen und weiter
zu entwickeln kam genau zum richtigen Zeitpunkt und stellte sich als genau die
richtige heraus! Vielfältige Aufgabengebiete machten wieder eine intensive
Einarbeitung und das Erlernen umfangreichen Fachwissens notwendig. Mit den
Jahren habe ich dieses Fachwissen in internen und externen Seminaren vertieft
und reichlich Erfahrungen gesammelt. Die Arbeitswelt und die Bedingungen am
Arbeitsplatz verändern sich immer
schneller und niemand darf heute damit rechnen, für die nächsten 20 Jahre
seinen Arbeitsplatz sicher zu haben. Galt früher Weiterbildung als Kür, stellt
sie heute ein absolutes Muss dar, wobei die Motive für das „Dazulernen“
unterschiedlich sind – Karriere, Gehaltserhöhung, Professionalität, Schutz vor
Arbeitslosigkeit … Als typischer Quereinsteiger bei VEDA Group habe ich diese
Möglichkeiten zur Entwicklung und Kompetenzerweiterung schätzen gelernt und
intensiv zur Steigerung meines Marktwertes und Festigung meiner Position
genutzt.
Das Besondere an meiner Arbeit als Office Management
Administrator war schon zu Zeiten, als die Definition „New Work“ noch nicht
geboren war, die Beschreibung meines Aufgabenumfeldes und meiner Einstellung.
Die vielfältigen Bereiche und Themen in der Organisation des Unternehmens
fordern und fördern Eigeninitiative und Entscheidungsfähigkeit gepaart mit
Eigenverantwortung. In Zeiten in denen Work-Life-Balance und flexible
Arbeitszeiten keine Fremdworte mehr sind, habe ich in nicht unerheblichem Maß
die Möglichkeit, Zeit und Ort meines Einsatzes
individuell mit zu bestimmen.
Karriere bedeutet heute für mich, die Möglichkeiten, die
mein Umfeld mir bietet, abgestimmt auf meine Persönlichkeit, vollständig
auszuschöpfen und mich damit zu entwickeln."
Fazit:
Drei Menschen - drei Perspektiven. Ich bin sicher, da gibt es noch viel mehr...Und wer hier dazu beitragen möchte, ist gerne eingeladen, seine persönliche Sicht auf Karriere zu teilen. Ich für meinen Teil werde auf jeden Fall weiter fragen und sage an dieser Stelle: Fortsetzung folgt ...