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„Sie
sind: top engagiert, auf der Suche nach ständigen Herausforderungen,
eigenverantwortlich, unternehmerisch denkend, selbstverständlich agil im
Mindset, bereit die Zukunft zu rocken, bringen Innovationskraft und Lust auf
Leistung mit und sind natürlich bestens qualifiziert…“? So oder ähnlich lesen
sich aktuelle Stellenangebote – egal ob es dabei um die von aller Welt
gesuchten IT-Fachkräfte geht oder z.B. um Sachbearbeiter* im Gebäudemanagement oder
auch um Führungskräfte. Unabhängig welche konkrete Stelle besetzt werden soll:
die Anforderungen erscheinen überall gleichermaßen
hoch und umfassen fast ausnahmslos die oben aufgezählten Punkte. Ja, Recruiting
– oder altdeutsch „die Personalbeschaffung“ – boomt. Kaum ein Unternehmen, was
sich hier aktuell nicht mit dem Thema beschäftigt.
Inhalt:
Unternehmen leben im Dilemma
Nur die Besten bleiben - das gilt umso mehr bei Veränderung
Es braucht Superhelden
Der Challenge-Partner als neuer Superheld
"Capitana Challenge" lebt nicht im Comic
Fragen als Fazit
Unternehmen leben im Dilemma
Zu
Recht. Sind doch die Mitarbeiter* – ich korrigiere – aus Sicht eines
Unternehmers natürlich möglichst die besten Mitarbeiter – die Garantie für sein
Unternehmen, erfolgreich und damit vor allem wandlungsfähig in die Zukunft zu
gelangen. Wie ich schon in meinen letzten Beiträgen ausgeführt habe, lastet
hier ein hoher der Druck auf Unternehmen – insbesondere im Mittelstand – den
Anforderungen von Anpassungsfähigkeit und gleichzeitig ertragreicher Leistung
Genüge zu tun. So gesehen ist das zum
einen das vielleicht alt anmutende Dilemma von „Innovation versus Effizienz“.
Neu betrachtet unter dem Blickwinkel von #NewWork und den Einflüssen von KI
sowie unserem gesellschaftlichem Wandel (Stichwort: Sinn der Arbeit,
Wichtigkeit von Werten, unterschiedliche Bedürfnisse) und einer disruptiven
Umwelt die Schwierigkeit der „Ambiguität“. Also als Unternehmer sich gerade in
einer Arbeitswelt zu befinden, die von
Unsicherheit und unsicheren Einflussfaktoren geprägt ist und keinerlei
objektive Wahrscheinlichkeit ermöglicht, sondern ähnlich wie beim Glücksspiel
von einer subjektiven Einschätzung hinsichtlich Entscheidungssituationen
geprägt ist.
Nur die Besten bleiben - das gilt umso mehr bei Veränderung
Organisationen
leben also im Wandel und müssen sich diesem auch selbst stellen. Und nicht nur
das: es geht nicht nur um die Veränderung ansich und diese möglichst schockfrei
zu meistern – nein, es wird vor allem darauf ankommen, sowohl in der
Veränderung selbst als auch in der Zeit „danach“ das Unternehmen immer wieder
auf dem - dann auch unter Umständen veränderten - Markt zu behaupten. Es geht
also letztendlich für Unternehmen darum, immer wieder zu bestehen. Und nicht nur das: möglichst
auch erfolgreich zu bestehen, - am besten sogar: sich besser als vorher
durchzusetzen und ja, sogar zu den Besten zu gehören. Denn sonst sind sie
irgendwann „weg vom Fenster“.
Es braucht Superhelden
Damit
dies gelingt trägt nicht nur die faktische Leistung und Leistungsfähigkeit von
Mitarbeitern hierzu bei, sondern entscheidend ist vor allem ihre Haltung von der
die Zukunftssicherung abhängt.
Um
also überhaupt gut durch einen Wandel zu kommen, sich schnell auf neue Technik,
Ideen, Methoden etc. einstellen zu können, braucht es also auf jeden Fall schon
mal neben einer körperlichen Leistungskraft viel Lust auf Innovation und
Veränderung. Dieser passende und den Wandel im besten Sinne mitgestaltende
Mitarbeiter ist also für Unternehmen wichtiger denn je. Es braucht nicht
weniger als einen Superhelden oder eine Superheldin – so zumindest lesen sich
die meisten Stellenanzeigen.
Agilitätskompetenz,
Veränderungsbereitschaft, Verantwortung, Empathie, sorgt für eigene
Wissenserweiterung, reflektiert, geht mutig neue Wege… und bei Führungskräften
kommt noch eine Schippe oben drauf: schafft Vertrauen, gestaltet Beziehungen
persönlich und digital, hält die Balance zwischen Spielraum und
Erfolgskontrolle, begeistert, kann sich auf jeden individuell einstellen und
noch vieles mehr. Puh – da kann schon kaum Captain America oder Supergirl
mithalten. Und das sind doch eigentlich schon Superhelden par excellence.
Doch
diese Superhelden decken nur einen Teil – sagen wir mal so was wie das „daily
business“ der Veränderung ab. Diese Super-Mitarbeiter tragen erst einmal überhaupt
dazu bei, dass eine Veränderung gut
gelingen kann und sich auf neue Möglichkeiten, Rahmenbedingungen und Faktoren
möglichst gut trainiert eingestellt wird. Doch um wahrlich weiter oder sogar
erneut wieder erfolgreich zu sein und sich wirtschaftlich zu behaupten, werden
Unternehmen mehr brauchen als Super-Mitarbeiter. Sie brauchen den Mitarbeiter,
der wirklich, wirklich das Unternehmen in der Veränderung und bei jedweden
zukünftigen Herausforderungen – neudeutsch „Challenge“ – erfolgreich machen
will. Der, der von innen heraus zu den besten Unternehmen gehören möchte und
dafür eben auch alles gibt, das das Unternehmen, wofür er arbeitet auch zum Besten wird.
Der Challenge-Partner als neuer Superheld
Um
sich wirklich erfolgreich zukunftsfähig aufzustellen benötigen Unternehmen also
einen bestimmten Typus von Superheld, dem es sowohl gelingt, sich immer wieder
den aktuellen Bedürfnissen anzupassen und der auch immer wieder „gewinnen“ will
und besser sein will als der Durchschnitt. Er denkt und handelt nicht nur wie
ein Unternehmen sondern hat bei seinen Entscheidungen immer (!) das Unternehmen
als Ganzes im Blick. Und er ist bereit, sich den wirtschaftlichen Markt immer
wieder zu erobern bzw. in der obersten Liga mit zu spielen.
Solche
Challenge-Partner geben Unternehmen die Power – und zwar von innen heraus – die
sie zukünftig benötigen, um nicht nur zu bestehen sondern unter den Besten zu
sein. Unternehmen brauchen also den
Challenge-Partner als neuen Superhelden unserer Zeit.
"Capitana Challenge" lebt nicht im Comic
Also
alles doch ganz easy oder?! Unternehmen suchen sich ihre richtigen
Challenge-Partner und dann klappt´s auch mit der Zukunft.
Ja…das
würde so einfach funktionieren, lebten wir alle in einem Comic. Dann könnte der
Erfinder der Marvel-Superhelden den
Challenge-Partner einfach als neue Figur, nennen wir sie doch einfach Capitana
Challenge, zeichnen und die Geschichte
geht weiter.
Doch
zum Glück leben wir jetzt nicht in einem Comic: Wir haben das Privileg der
Selbstbestimmung. Unsere Unternehmen müssen also schon selbst „ihre Geschichte“
gestalten und ihre eigene wahre Capitana Challenge finden.
Dabei
ist die richtige Suche und Ansprache sicherlich ein Kriterium, um Superhelden
für eine gemeinsame Abenteuerreise zu finden. Um sie jedoch dauerhaft und
verbindlich als Super-Partner im Abenteuer „Zukunft der Arbeit“ für sich buchen
zu können, bedarf es sicherlich noch
mehr.
Fragen als Fazit:
Und das ist eine vielleicht noch viel spannendere Frage als die der Ansprache: Wie schafft es ein Unternehmen, seine Challenge-Partner immer wieder neu für sich und die damit anstehenden Herausforderungen in unserer Arbeitswelt zu gewinnen? Was braucht eine Capitana Challenge tatsächlich um ihre Superkräfte voll zu entfalten? Denn wenn dieser Mitarbeiter wie ein Unternehmer denkt, handelt und eben auch fühlt – braucht er dann nicht auch einen partnerschaftlichen Umgang auf Augenhöhe?
Und
das ist vielleicht für viele Unternehmen eine weitere, neue Situation: wie
sieht ein solcher partnerschaftlicher Umgang auf Augenhöhe denn konkret aus?
Geld – also das Gehalt – ist hier sicherlich nur eine Komponente, - aber was
sind weitere, wichtige Faktoren? Ist es die Freiheit in den Entscheidungen? Ist
es die Selbstbestimmung über Zeit und Arbeitsort? Ist es ein bestimmter
„Haftungsfreispruch“ wenn mal bei Entscheidungen was schief geht? Oder ist es
gar tatsächlich der Erfolg, der dann in der Zukunft eintritt – und dann auch
eintreten muss – denn sonst ist die Capitana Challenge, die Superheldin für den
Erfolg, wieder weg und sucht sich ein für ihn/sie passendes Unternehmen, dass
ihm/ihr eben genau diesen Erfolg geben kann. Wäre diese Konsequenz dann nicht auch Teil einer Erfolgs-Partnerschaft?
1. *Alle Bezeichnungen verstehen sich ausdrücklich geschlechtsneutral
2. www.britta-redmann Blog….Auf zu neuen Galaxien: Flexible Arbeitszeiten – die Reise ins Unbekannte
3. https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/ambiguitaet-53900 „Ambiguität bezeichnet eine Situation unter Unsicherheit, in der der Entscheider keine eindeutigen Vorstellungen über die Wahrscheinlichkeiten möglicher Ereignisse hat. Die extremste Form der Ambiguität ist Unsicherheit i.e.S.; der Entscheider kann hier keinerlei Wahrscheinlichkeitsvorstellungen angeben. Allg. besteht Ambiguität aber bereits dann, wenn Wahrscheinlichkeiten nicht objektiv gegeben sind (wie bei Glücksspielen), sondern subjektiv geschätzt werden. Ambiguität tritt regelmäßig in wirtschaftlichen Entscheidungssituationen auf, da Entscheider hier auf subjektive Einschätzungen über Umweltzustände bzw. deren Determinanten angewiesen sind.“